8/31/2015

Cold



Es ist brennend heiß draußen. Alle beschweren sich über die Hitze, aber ich spüre sie nicht mehr. Ich friere. Dauerhaft.  Ich merke nur noch, wie meine Kräfte allmählich wieder dem Ende zugehen. Ich verbringe meine Tage damit, meinen Gedanken nachzugehen. Ich habe nichts zu tun, aber bin auch nicht wirklich zu irgendetwas zu gebrauchen. Ich hänge in der Luft. Immer noch. Und niemand weiß so wirklich, wie es mit mir weitergehen soll, ich am allerwenigsten. Ich könnte heulen, aber ich bin leer. Kalt und zugefroren, hart wie ein Stein. Mein Leben geht den Bach runter, jeden Tag ein bisschen mehr. Aber es interessiert mich nicht mehr. Es ist alles egal. Alles relativ. Ein ewiges "Vielleicht", aber ich brauche endlich mal wieder ein verdammtes "Auf jeden Fall". Ich habe nicht mehr den Willen, geschweige denn das notwendige Interesse oder die Kraft, um weiterzumachen, aber ich muss. Es ist zwingend notwendig, dass ich durchhalte, aber mein Körper zehrt sich danach, endlich Ruhe zu finden. Frieden zu finden. Ein bisschen Wärme und Lebenslust. 
Aber ich bin tiefgefroren. 
"It's like screaming, but no one can hear."

8/20/2015

Bittersweet Insomnia

Seit nunmehr 37 Stunden bin ich wach. Mir geht dies und das durch den Kopf, ich vergrabe mich im Chaos und in meiner wundervollen Welt der Bücher. So viele unterschiedliche Exemplare, für die ich nun wohl unendlich viel Zeit habe.  Ich friere, obwohl mein Schlafzimmer wohlige 23 Grad Celsius misst, unentwegt vor mich hin. Ich bin geschwächt. Der Schlaf fehlt mir. Der wirklich erholsame, weiche und gute Schlaf, den ich schon viel zu lange nicht mehr habe genießen dürfen. Ich kriege das Gefühl, allmählich den Verstand zu verlieren. Ich bin aufgekratzt, fast schon hyperaktiv. Lache über die selbstgebauten Witze, die mein verwirrtes Hirn so vor sich hin spinnt und genieße die Wärme meiner Decke. Mir graut es vor anstehenden Terminen, mein Kopf ist nicht frei genug für wichtige Dinge. Es ist, als würde ich sämtliche Gedanken durch ein dämpfendes Kissen denken. Sie sind verworren, ein einziges Chaos, von dem ich fürchte, es nie wieder ordnen zu können. Mit leerem Blick starre ich stundenlang in die Finsternis meines Schlafzimmers, betrachte die flimmernden Bilder des Fernsehers, ohne sie wirklich zu verfolgen. Meine Lider fühlen sich schwer an, als wären sie aus Blei, aber sobald ich sie schließe, bin ich wieder hellwach. Ich zwinge mir das Wachsein nicht mehr auf. Es ist anwesend, mein dauerhafter Begleiter, ohne, dass ich mich in irgendeiner Weise dagegen wehren könnte. Und es frisst mich auf. Von Stunde zu Stunde etwas mehr. 

8/19/2015

It's complicated.


Hallo Lieblingsmensch.
Weißt du, es ist kompliziert mit mir. 
Ich habe dich so gern und es fällt mir wahnsinnig leicht, ausgelassen zu sein, wenn ich mit dir spreche. Ich selbst zu sein, undzwar vollständig. Du bringst mich zum Lachen mit deinen blöden Witzen und deiner Art und Weise, die Dinge anzugehen. Aber gleichzeitig lernst du mich jeden Tag etwas besser kennen. Du kennst meine Stimme und wirst wahrscheinlich bald lernen, die kleinen Unebenheiten darin zu deuten und das verunsichert mich schrecklich. Ich bin es nicht mehr gewohnt, Menschen so nahe an mich heranzulassen, ich habe diese Eigenschaft schon vor einiger Zeit abgelegt. Selbst ihr, diesem Menschen, der es einmal verstand, mich zu verstehen, habe ich mich gegen Ende hin nicht mehr offenbart. Sie schien kein Interesse mehr daran zu haben und deshalb habe ich mich irgendwann wieder verschlossen... Aber du. Du machst mich fertig. Je wichtiger du für mich wirst, desto größer wird mein Bedürfnis danach, mich zurückzuziehen. Ich bin verletzlich im Moment. Verletzlicher, als ich es zugeben möchte. Und das macht es mir immer wieder schwer, den Menschen, die sich noch um mich bemühen, mein Vertrauen zu schenken. Aus Angst davor, wieder im Regen stehen gelassen zu werden. Aus Angst, noch einmal einen solch vernichtenden Schlag einstecken zu müssen. Ich merke von Tag zu Tag mehr, wie ich wieder anfange, Abwehrmechanismen und Mauern aufzubauen, um mich möglichst vom Rest der Welt zu isolieren, auch, wenn ich es in deiner Gegenwart eigentlich gar nicht möchte. Du bist der einzige Mensch, der es zur Zeit schafft, mich zum Lächeln, ja, gelegentlich sogar zum Lachen zu bringen und ich verfluche mein kaputtes, kleines Herz und meinen Kopf dafür, dass sie sich gegen meine innersten Wünsche stellen. Dass sie diese Schutzwalle wieder aufstellen, um weitere Schläge abzuschirmen. 
Ich hoffe einfach, dass du mir nicht böse bist, wenn ich gelegentlich etwas ruhiger werde. Ich bin am Ende zur Zeit. Und das spüre ich auch deutlich.. 

8/18/2015

Lieblingsmensch


Manchmal fühl ich mich hier falsch,
wie ein Segelschiff im All.
Aber bist du mit mir an Bord,
bin ich gerne durchgeknallt!
Selbst der Stau auf der A2
ist mit dir blitzschnell vorbei.
Und die Plörre von der Tanke
schmeckt wie Kaffee auf Hawaii.

Auch wenn ich schweig, du weißt Bescheid.
Ich brauch gar nichts sagen, ein Blick reicht.
Und wird uns der Alltag hier zu grau,
pack ich dich ein, wir sind dann mal raus!

Hallo, Lieblingsmensch!
Ein riesen Kompliment,
dafür, dass du mich so gut kennst.
Bei dir kann ich ich sein, 
verträumt und verrückt sein.
Danke, Lieblingsmensch!
Schön, dass wir uns kennen.
Absolut niemand darfs erfahren,
aber dir vertrau ich's an,
weil du es sicher aufbewahrst,
meine Area51.

Mach ich dir was vor, fällt's dir sofort auf.
Lass ich mich hängen, dann baust du mich auf.
Manchmal wiegt der Alltag schwer wie Blei,
doch sind wir zu zweit, scheint alles so leicht!